1. Preis Mehrfachbeauftragung „Leonhardsplatz mit Umfeld“ Reutlingen
Nachdem der Reutlinger GEA bereits am 23.10.19 über die Planungen am Leonhardsplatz mit Umfeld berichtet hat und die Wettbewerbsbeiträge als Gemeinderatsdrucksache veröffentlicht sind, freuen wir uns an dieser Stelle unseren Wettbewerbsbeitrag zeigen zu können.
Wie eine Realisierung an dieser Stelle in Zukunft tatsächlich aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt sicher noch keiner sagen. Unser Beitrag würde aber die jetzige, nahezu nur durch Individualverkehr geprägte, Situation für die Menschen in der Oststadt deutlich aufwerten können.
Im folgenden Auszüge aus dem Erläuterungsbericht und der Wettbewerbsarbeit.
Identität und Gestalt der Oststadt lesbar machen
Die ehemalige Leonhardskirche
Das Gebäude der ehemaligen Leonhardskirche ist ein Stadtbaustein, der für viele Bewohner der Oststadt noch immer von zentraler Bedeutung ist.
Die ehemalige Filialkirche nimmt in der Stadtsilhouette eine stadtteildominierende Position ein und markiert zwischen der Marienkirche im Westen und der Burg auf der Achalm im Osten einen identifizierbaren eigenen Ort.
In der relativ jungen Oststadt ist das ehemalige Sakralgebäude eines der wenigen historischen Monumente am Ort.
Zusammen mit dem im Westen neu geplanten Wohngebäude und dem dazwischen entstehenden Kirchgartenplatz kann das ehemalige Kirchengebäude mit neuen angedachten Nutzungen wie Wohnen in den Seitenschiffen und offenen Büros im Hauptschiff sogar für kleinere temporäre Ausstellungen dienen und so wieder zu einem stadtteilbürgerlichen Identifikationsort werden.
Der Leonhardsplatz ist erlebbares Stadtteilzentrum
Wie an keinem anderen Platz in der Oststadt münden hier 6 Straßen und nutzen diesen überwiegend als Verkehrsknoten.
Die neue Aufweitung der verkehrsfreien Fläche des Platzes nach Südosten erschließt und vergrößert das Potential für Märkte und Veranstaltungen. Darüber hinaus bietet sich dieser neue „Leerplatz“ als zentraler Stadtteil-Treffpunkt an.
Mit gediegenen und inszenierten Freiflächen und Bepflanzungen unterstreicht er den Wert dieses Standortes.
Die Passanten aus der Burgstraße erleben den Leonhardsplatz als attraktiven Zielpunkt, der die ehemalige Kirche als signifikantes Monument wirken lässt.
Kelterncarrè
Gebäudeensemble aus 6 freistehenden Stadthäusern, einen gemeinsamen grünen Hofraum umrundend:
– klare Baukörperfluchten zur Burgstraße
– Staffelungen an den drei anderen Außenseiten !
– Vernetzung mit den umliegenden Gartenräumen der Inneren und Äußeren Kelternstraße und mit dem neuen Wohngarten zum Schwimmbad
– Innere Kelternstraße als Grünraum, Anlieger Schritttempo !
Dichte und Offenheit
– 4 bis 5 geschossige Punkthäuser, ein kleiner Wohnturm.
– weite Zwischenräume zwischen den Baukörpern, offene Blickbezüge
Als sozial gemischtes Quartier
– in der Mitte der Spiel- und Begegnungshof als zentraler Quartierstreff
– verschiedene Wohnformen, integratives Wohnen
– gewerbliche Nutzungen (Läden etc) im Erdgeschoss entlang der Burgstraße möglich
Öffentlich – privat / Erschließung
– quartiersinterner Hofraum, ist nur an 3 Stellen zugehbar (kleine Vorplätze)
– Gebäudeeingänge liegen alle innerhalb des Hofes
– Balkone, Terrassen nach Süden zu den Privatgärten orientiert. Bei den Obergeschossen der Häuser Burgstraße in den Innenhof hinein, oberhalb der berankten Pergolennetze
– Tiefgarage mit ca. 70 Stellplätzen vom Wendeplätzchen der Äußeren Kelternstraße zugefahren
– Äußere Kelternstraße nur noch Sackgasse!
Identität und Ensemble
– strukturelle Charakteristikas der Gründerzeithäuser neu interpretieren !
– durch übergreifende Elemente wie Fassadensprache, Baukörperbezüge, Materialitäten, Details etc., Ensemblewirkung stärken
– Gebäude auf gemeinsame Sockel stellen !
– ein auf ca. 3.00 m Höhe liegendes Blätterdach vernetzt die Häuser zusätzlich
– unter diesem entsteht eine fast südländische Atmosphäre, besonderes Merkmal dieses neuen Wohnquartiers